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Feb 07, 2025 Label

Liedgut – Folge 66

Liedgut ist eine Küche für Begegnungen – mit Musik, Gesprächen und Ideen. In der 66. Folge blicken w …

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*(Gilt in Begleitung von Erziehungsberechtigten)Liebe Leute, für das kommende Haldern Pop Festival h …

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Jan 03, 2025

Liedgut – Folge 65

Liedgut ist wie ein Korken, der mit einem leisen Knall die Türen zum neuen Jahr aufstößt. In unserer …

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Jan 01, 2025

Frohes neues Jahr.

Hier unser Festival Trailer 2025 Nummer 1 In der Küche brennt noch Licht.A Light is still on in the …

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von Stefan Reichmann, Robert Baumann

Volkwirkschaft - Kultur als Schnittmenge der Eigenarten. Gespräche

Volkwirkschaft - Kultur als Schnittmenge der Eigenarten
Gespräche beim Haldern Pop 2022

Die Kultur wurde lange als „weicher Standortfaktor“ beschrieben, nett aber nicht wesentlich.

Mit den Veränderungen der vergangenen Jahre verdreht sich diese Perspektive. Der Raum wird fließender und Bindungen sprunghafter.

Es geht im kleinen Ganzen um die Volkswirkschaft, um gemeinsame und geduldige Wirksamkeiten im gesellschaftlichen Miteinander. Es geht um morgen. Jede Ausgabe in Haldern ist ein Kind seiner Zeit, künstlerisch bestenfalls eine Spiegelung unserer derzeitigen Befindlichkeiten.

Dabei bleiben wir optimistisch, ohne im gegenwärtigen zu kapitulieren, greifen unsere resilienten Kräfte, um im Moment zu agieren. Unser Grundton bleibt energetisch und zuversichtlich. Wir machen das hier nun fast 40 Jahre, unser Selbstvertrauen resultiert aus der Erfahrung der Höhen und Tiefen dieser bewegten Jahre. Wenn wir das Wesentliche unseres Festivals verinnerlicht haben, werden wir, wie im Jazz, auf eine lebendige Improvisation zurück greifen können, um den Geist unserer Festivals spielerisch und mutig zu erhalten. Als Veranstalter sind wir immer auch selbst Publikum geblieben, das ist und bleibt eine vertraute Richtschnur, für all das, was da kommen wird.

Wir haben oft genug in Büros gesessen, wo man die Relevanz von Kultur ignorierte und man beim rational Faktischen gerne in das quantitative Denken verfällt. Man macht sich gar nicht die Mühe, den Ideen und ihren gesellschaftlichen Auswirkungen geduldig zu folgen oder entgegenzukommen. Irgendwann kommt immer der Moment, wo dass alles in Zahlen runter gebrochen wird. Um diesen Zeitpunkt so lange wie möglich hinauszuzögern, verschleißt sich das oft zitierte Ehrenamt und leidet unter der Fantasie- und Mutlosigkeit entscheidender Instanzen.

Um die Begrifflichkeiten Energie, Angst, Innovation, Zuversicht, Zukunft und Vertrauen in Reihe zu schalten, werden Industrie, Finanzwesen und Politik auf die Kultur kaum verzichten können.

Wie berührend können Orte sein, wenn wir uns mit der Aufmerksamkeit und dem Zuhören beschäftigen, die Einheimischen mit den Gästen in Verbindung bringen, das Ferne mit dem Nahen, im Kleinen wie im Großen und den Dialog den Menschen und Ihren Fähigkeiten überlassen. Am liebsten ohne großen materiellen Aufwand, im Licht der Begegnung, Neugierde und bestenfalls der angenehmen Überraschung, ein wohlwollender Moment.

Das Erzählen von Geschichten in all ihren sinnlichen Nuancen und Temperaturen, in Wort, Ton, Bild und Geschmäckern, von den Bühnen, Bänken, Küchen und Cafés.

Um so mehr wir voneinander Wissen, gewinnt das Fühlen und mit ihm das Verständnis umeinander. Beim wachsenden Umgang mit der Angst sollten wir reden und geredet werden, in kommunikativer Diversität, die vielfältigste Ausdrucksweisen erlauben.

“Wo man am meisten fühlt, weiß man nicht viel zu sagen.“
Annette von Droste Hülshoff

Wie viel Ich verträgt das Wir?

Die Idee der Volkswirkschaft fängt an dem Punkt an, an dem Menschen zusammenkommen und über mehr nachdenken als ihr individuelles Glück. Es geht um Begegnung, emotionale Bindungen und Orte des gemeinsamen Wirkens.

Während des Haldern Pop Festivals 2022 sollen Formate organisiert werden in denen diskutiert wird, welchen Platz die Kultur am Tisch der Zukunft hat und welche Rolle sie als Schnittmenge der gemeinsamen Interessen spielen kann. Wir wollen die Chance nutzen und aufmerksam machen auf das Haus Aspel, einen Ursprungsort der niederrheinischen Geschichte und gemeinsam darüber sprechen, wie sich Vergangenheit und Zukunft treffen könnten. Um verschiedenen Perspektiven zuzuhören, werden für das Augustwochenende Gäste aus diversen Bereichen und Ländern eingeladen. Insgesamt wird es drei Panels mit unterschiedlichen Schwerpunkten geben:

Mehrsamkeit durch Kunstallianzen
Mit Daniel Fontana (Künstlerischer Leiter Bad Bonn Kilbi (CH)), Antje- Britt Mählmann (Künstlerische Direktion Museum Schloss Moyland), Jenny Bohn (Dramaturgin/Kuratorin Burg Hülshoff Center for Literature)

In der Diskussion von Kulturschaffenden aus unterschiedlichen Bereichen, wird sich in dieser Runde angenähert, wie gemeinsame Orte künstlerischen Wirkens lebendiger funktionieren können. Es geht um die Suche nach einem Verständnis gemeinsamer Schnittmengen unterschiedlicher Kunstformen und dem alltäglicheren Kontakt zwischen Publikum, GastgeberInnen und der Kultur.

Volkswirkschaft: Yesterday meets tomorrow - in a place called today
Mit Vasco Brondi (Singer-Songwriter (IT)), Mauro Felicori (Beigeordneter für Kultur und Landschaft, Emiliana Romagna), Philip King (Musiker, Filmemacher & Festivaldirektor Other Voices (IR)), Bastian Fassin (Katjes Fassin GmbH + Co. KG)
Moderation: Joana Breidenbach (Kulturwissenschaftlerin & Autorin)

Aus unterschiedlichen Perspektiven wird über die Qualitäten von Regionen gesprochen und die Frage gestellt, welche Rolle Orte der Kultur, Begegnung und Art für neue Formen der Arbeit und des Zusammenlebens spielen können.

Jetzt reden die Dörfer mit Europa
Mit Mona Neubaur (Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen), Deniz Yücel (Journalist), Julia Wisset (Intendantin des Schauspiels am Theater Dortmund)
Moderation: Aladin El-Mafaalani (Soziologe)

Wie kann alltägliche Kommunikation zwischen Klein und Groß, dem Nahen und dem Fremden besser gelingen und welche Orte braucht es um die Kultur der gesellschaftlichen Begegnung und Reibung, auch auf dem Land, wieder anzuregen? Die Diskussion geht einen Diskurs ein, der versucht zu umranden, wo und wie das konstruktive Miteinander in Zukunft stattfinden könnte.

Stefan Reichmann & Robert Baumann
, Haldern Pop